Cyber Valley startet Dialogformate zum Thema KI und Gesellschaft
Unter dem Motto „KI und Gesellschaft – Zukunftsszenarien gemeinsam erkunden“ beginnen im März neue Public-Engagement-Maßnahmen
Die Public-Engagement-Maßnahmen ergänzen die Kommunikation von Cyber Valley sowie die Arbeit des Public Advisory Boards, das 2019 als öffentlicher, unabhängiger Beirat eingeführt wurde, um Forschungsprojekte hinsichtlich ihrer ethischen und gesellschaftlichen Implikationen zu bewerten. „Das Cyber Valley Public Engagement eröffnet am Forschungsstandort Tübingen/Stuttgart neue Räume für den Austausch von Wissenschaft und Gesellschaft zu KI-Themen. Dabei geht es ausdrücklich darum, dass Forschende und die Öffentlichkeit innerhalb eines vielfältigen Angebots an Formaten einen offenen Dialog führen, um die Chancen, Realitäten und Befürchtungen im Zusammenhang mit KI besser zu verstehen“, sagt Michael Black, Direktor der Abteilung Perzeptive Systeme am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme und Cyber Valley Sprecher.
„In Tübingen und Stuttgart finden wir hervorragende Ausgangsbedingungen für ethisch und sozial reflektierte KI-Forschung vor“, sagt Patrick Klügel, Cyber Valley Public Engagement Manager an der Universität Tübingen. „Diese Ausgangsbedingungen wollen wir dafür nutzen, eine verständliche und transparente Diskussion über die Zukunft mit KI zu führen. Nicht nur akademisch, denn wir brauchen die Perspektiven und das Engagement der Breite der Gesellschaft. Dafür schafft Cyber Valley nun eine neue Anlaufstelle. Mit unseren Formaten möchten wir Gelegenheiten für konstruktiv-kritische Gespräche von Bürgerinnen und Bürgern mit Forschenden bieten. Ich freue mich auf diesen Austausch.“
Im ersten Schritt werden unter anderem eine für alle Bürger/innen offene KI-Sprechstunde mit Cyber Valley Forschenden, ein Podcast sowie ein Journalist-in-Residence-Programm gestartet. Auf seinem Instagram-Kanal hat Cyber Valley entsprechende Aufrufe zur Teilnahme gestartet. Weitere Public-Engagement-Formate folgen im Laufe des Jahres.
Die ersten Public-Engagement-Angebote im Überblick:
Cyber Valley unterwegs – Das andere Expert/innen-Interview
Bürgerinnen und Bürger sprechen Einladungen aus – Cyber Valley Forschende kommen zum Gespräch vorbei. Bei einer Tasse Tee oder Kaffee führt eine Wissenschaftlerin oder ein Wissenschaftler ein Interview mit einer Bürgerin oder einem Bürger. Thema: alles rund um künstliche Intelligenz. In diesem Fall sind die Gastgebenden die Expert/innen, beispielsweise aufgrund ihres beruflichen Hintergrundes oder eines besonderen Blickwinkels auf das Thema KI.
Interessent/innen können sich per E-Mail an public.engagement@cyber-valley.de vorstellen und zum Interview einladen. Die Gespräche können in verschiedenen Sprachen stattfinden, sind aber pandemiebedingt aktuell nur per Videokonferenz möglich.
Die Cyber Valley KI-Sprechstunde
Ab sofort haben Bürgerinnen und Bürger einmal pro Monat die Möglichkeit, Cyber Valley Forschende kennenzulernen und in einer Sprechstunde Fragen zum Thema KI zu stellen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Fachbereichen geben Einblick in Forschungsstand und potenzielle Anwendungsgebiete. Die KI-Sprechstunde ist eine gute Möglichkeit, sich aus erster Hand zu informieren.
Am 22. März stellen sich von 18:00 bis 19:30 Uhr Prof. Dr. Jakob Macke (Universität Tübingen, Exzellenzcluster – Maschinelles Lernen für die Wissenschaft) und Jun.-Prof. Dr. Maria Wirzberger (Universität Stuttgart) den Fragen der Bürger/innen. Eine Anmeldung zu dieser Videokonferenz ist unter www.cyber-valley.de/ki-sprechstunde möglich.
Direktdurchwahl: Reden wir über KI. Der Cyber Valley Podcast
In diesem neuen Podcast wird Klartext gesprochen. Menschen aus der Region Stuttgart-Tübingen schildern ihre Perspektiven auf das Thema KI und konfrontieren damit Cyber Valley Forschende. Die Interview-Gäste aus der Wissenschaft sprechen somit nicht über unrealistische Zukunftsvisionen, sondern über die Herausforderungen, die sich in der KI-Forschung tatsächlich stellen. Was kann KI? Worin bestehen derzeit in Forschung und Entwicklung die größten Chancen und Risiken?
„Direktdurchwahl“ ist auf www.cyber-valley.de/podcast und vielen gängigen Podcast-Plattformen frei verfügbar.
Journalist-in-Residence-Programm „KI und Journalismus“
In einem drei- bis sechsmonatigen Aufenthalt beschäftigt sich ein/e für dieses Programm freigestellte/r Wissenschaftsjournalist/in damit, wie KI-Anwendungen sinnvoll für guten Journalismus genutzt werden können. Die ausgewählte Journalistin bzw. der ausgewählte Journalist bestimmt Thema und Fragestellung selbst und unabhängig. Den Auftakt für das Pilotprogramm macht ab dem 1. April Christina Elmer, stellvertretende Entwicklungschefin des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“.
Frau Elmer wird ihre Arbeit und ihre Fragestellung am 21. April in einem öffentlichen Vortrag vorstellen. Auch die Ergebnisse ihres dreimonatigen Aufenthalts wird sie öffentlich präsentieren.
Über das Cyber Valley Public Engagement:
Die Cyber Valley Public-Engagement-Angebote öffnen Dialogräume zu Themen rund um das Forschungsfeld künstliche Intelligenz (KI). Im Vordergrund stehen das Aufgreifen von Fragen und Wissensbedarfen aus allen Teilen der Gesellschaft sowie ein konstruktiv-kritischer, sachlicher Diskurs mit den Forschenden. Public Engagement bedeutet so viel wie: Einbeziehung der Öffentlichkeit. Dieser besondere Ansatz der Wissenschaftskommunikation ist hauptsächlich in den USA und Großbritannien populär, wo seit vielen Jahren Public-Engagement-Aktivitäten von Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen professionalisiert und gefördert werden. Die Grundidee ist hierbei, dass Engagement stets ein interaktiver Prozess ist, in dem es gleichermaßen um Sprechen und Zuhören geht.