Michael J. Black zum Mitglied der Leopoldina gewählt
Als Direktor am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme in Tübingen ist Black einer der weltweit führenden Wissenschaftler im Bereich Computer Vision
Die 1652 gegründete Leopoldina spielt eine herausragende Rolle bei der Förderung der wissenschaftlichen und öffentlichen Debatte auf der ganzen Welt. Die Akademie widmet sich der Förderung der Wissenschaft zum Wohle der Menschheit und dem übergeordneten Ziel, eine bessere Zukunft zu gestalten. Mit mehr als 1.500 Mitglieder:innen bringt die Leopoldina herausragende Wissenschaftler:innen aus Deutschland und der ganzen Welt zusammen. Als Nationale Akademie Deutschlands vertritt die Leopoldina seit 2008 die deutsche Wissenschaft in internationalen Gremien und nimmt eine unabhängige Position zu den wissenschaftlichen Grundlagen politischer und gesellschaftlicher Fragen ein. Zusammen mit anderen Mitglieder:innen der Akademie wird Black an Studien und Gutachten zu wissenschaftspolitisch wichtigen Themen mitwirken und die Leopoldina bei relevanten Veranstaltungen national und international vertreten.
„Als amerikanischer Wissenschaftler in Deutschland ist es für mich eine Ehre, Mitglied der Leopoldina zu werden. Deutschland hat es gut mit mir gemeint und ich suche immer nach Möglichkeiten, etwas zurückzugeben. Die Akademie bietet mir eine weitere Gelegenheit, meine Expertise zum Wohle der Gesellschaft einzubringen“, sagt Black. Als preisgekrönter Wissenschaftler aus den USA kam Black 2011 nach Deutschland. Seitdem hat er entscheidend dazu beigetragen, den Südwesten Deutschlands zu einem Zentrum der europäischen KI-Forschung zu machen.
Blacks Forschungsinteressen im Bereich Computer Vision konzentrieren sich darauf, Computer beizubringen, zu „sehen“ und insbesondere Menschen und ihr Verhalten in Bildern und Videos zu verstehen. Unter Verwendung neuartiger Bewegungserfassungs- und Scansysteme nutzt sein Team maschinelles Lernen, um detaillierte menschliche 3D-Avatare zu erstellen, und entwickelt dann Algorithmen zur Schätzung der menschlichen Körperform und Bewegung aus Videos. Die Technologie ist in der Industrie weit verbreitet und das Team entwickelt Anwendungen für das Gesundheitswesen.
Zusätzlich zu seiner neuen Mitgliedschaft bei der Leopoldina ist Black auch ein ausländisches Mitglied der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften. Er ist der einzige Forscher, der alle drei großen Test-of-Time-Preise auf diesem Gebiet gewonnen hat: den Koenderink-Preis 2010 (ECCV), den Helmholtz-Preis 2013 (ICCV) und den Longuet-Higgins-Preis 2020 (CVPR). Seine Arbeit wurde mit mehreren Paper Awards ausgezeichnet, darunter der IEEE Computer Society Outstanding Paper Award (CVPR‘91) und Honorable Mention für den Marr Prize in den Jahren 1999 und 2005.
Black ist auch in der Kommerzialisierung wissenschaftlicher Ergebnisse aktiv. Im Jahr 2013 war er Mitbegründer von Body Labs Inc. und nutzte die von seinem Labor lizenzierte Technologie für Computer Vision, maschinelles Lernen und Grafik, um „den Körper als digitale Plattform“ zu wirtschaftlich zu nutzen. Body Labs wurde 2017 von Amazon übernommen. Im Jahr 2018 war er Gründungsinvestor der Meshcapade GmbH, die eine Plattform für die Nutzung digitaler Menschen in der Bekleidungs-, Fitness- und Unterhaltungsindustrie geschaffen hat.