Wieland Brendel neuer Forschungsgruppenleiter
Neue Rolle für den Wissenschaftler und Start-up-Gründer
„Auf dem Weg zu Maschinen mit menschlichem Sehvermögen“ - so kann man Brendels Forschung umschreiben. In den vergangenen Jahren ist es tiefgehenden neuronalen Netzen gelungen, das menschliche Sehvermögen bei einer Reihe von komplexen kognitiven Aufgaben zu übertreffen. Jedoch können kaum wahrnehmbare Störungen diese Modelle leicht aus dem Tritt bringen. Zudem können die Modelle oft nicht über die Trainingsdaten hinaus verallgemeinern und benötigen große Datenmengen, um neue Aufgaben zu lernen. Ein Hauptgrund für dieses Verhalten ist das Lernen von Abkürzungen, das heißt neuronale Netze haben die Tendenz, statistische Signaturen zu übernehmen, die zur Lösung einer bestimmten Aufgabe ausreichen, anstatt die zugrunde liegenden kausalen Strukturen und Mechanismen in den Daten zu lernen.
Nach seinem Diplom in Physik an der Universität Regensburg (2010) promovierte Wieland in Computational Neuroscience an der École normale supérieure in Paris (2014). Als Postdoc kam er an die Universität Tübingen, wurde Principal Investigator und Teamleiter im Tübinger AI Center (2018) und war seit 2020 Emmy-Noether-Gruppenleiter für robustes maschinelles Lernen. Zudem ist er Mitgründer des Bundeswettbewerbs Künstliche Intelligenz und von Layer7 AI, ein Machine-Learning-Start-ups mit Fokus auf visueller Qualitätskontrolle und Mitglied des Cyber Valley Start-up Networks.