Meilensteine
Highlights aus den ersten fünf Jahren Cyber Valley
Dezember 2016: Startschuss für Cyber Valley
Intelligente Systeme werden unsere Zukunft prägen: Sie könnten uns als autonome Fahrzeuge chauffieren, als Haushaltshilfe im Alltag zur Seite stehen oder als winzige Roboter medizinische Dienste verrichten. Um die Entwicklung dorthin voranzutreiben, schaffen Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft auf Initiative der Max-Planck-Gesellschaft und des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme (MPI-IS) im Raum Stuttgart-Tübingen Cyber Valley. Den Startschuss dazu geben Winfried Kretschmann, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, Theresia Bauer, Wissenschaftsministerin des Landes, und Martin Stratmann, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, sowie die weiteren Projektbeteiligten am Donnerstag, den 15. Dezember 2016, im Stuttgarter Neuen Schloss.
Juli 2017: Start der IMPRS-IS
Zur International Max Planck Research School for Intelligent Systems (IMPRS-IS) gehören das Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme (MPI-IS) sowie die Universitäten Stuttgart und Tübingen. Das Promovierendenprogramm bietet Nachwuchswissenschaftler:innen aus der ganzen Welt die Möglichkeit, ihr Studium unter der Aufsicht von Europas führenden Forschenden in den Bereichen maschinelles Lernen, Robotik und Computer Vision zu absolvieren. Seit ihrem Start hat die IMPRS-IS mehr als 2.000 Bewerbungen aus der ganzen Welt erhalten. Das multidisziplinäre Doktorand:innen-Programm zählt derzeit 217 Promotionsstudent:innen und in etwa 30 assoziierte Studierende.
Oktober 2017: Amazon tritt Cyber Valley bei und kündigt neues Forschungszentrum an
Cyber Valley gewinnt Amazon als Industriepartner für sich. Amazon will sich künftig an der Forschungskooperation beteiligen und ein eigenes Forschungszentrum in Tübingen errichten. Im Rahmen der Kooperation unterstützt Amazon ferner mit Amazon Research Awards im Wert von jährlich 420.000 Euro. Mit den Forschungsmitteln soll die Forschung von Doktoranden und Post-Doktoranden am MPI-IS finanziert werden.
2018: Cyber Valley Forschungsgruppen und Professuren nehmen ihre Arbeit auf
Zehn neue Forschungsgruppen nehmen ihre Arbeit auf, über zehn neue Professuren im Bereich KI werden eingerichtet. Heute zählt Cyber Valley fast 100 Forschungsgruppen und Lehrstühle.
April 2018: Spitzenforscher:innen gründen europäisches Forschungsnetzwerk für maschinelles Lernen
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Israel, den Niederlanden und der Schweiz haben den raschen Aufbau eines Europäischen Labors für Lernende und Intelligente Systeme (ELLIS) gefordert. Aufgabe von ELLIS müsse es sein, die besten europäischen Forscherinnen und Forscher aus dem akademischen Bereich einzubinden und zugleich eng mit Grundlagenforschern aus der Industrie zusammenzuarbeiten, heißt es in der Erklärung. Als Vorbild könne das Europäische Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) dienen. Im Dezember 2018 folgte die Gründung der ELLIS Society.
September 2018: Bewilligung von Exzellenzclustern in Stuttgart und Tübingen
Die erste Förderentscheidung der Exzellenzstrategie fällt zu Gunsten Cyber Valleys, sowohl die Universität Stuttgart als auch die Universität Tübingen können sich im Auswahlverfahren im Rennen für die zweite Förderlinie Exzellenzuniversitäten positionieren: „Daten-integrierte Simulationswissenschaften“ (SimTech) und „Integratives computerbasiertes Planen und Bauen für die Architektur“ (IntCDC) in Stuttgart, sowie „Maschinelles Lernen: Neue Perspektiven für die Wissenschaft“ in Tübingen heißen die Exzellenzcluster.
Oktober 2018: Tübingen erhält Kompetenzzentrum für KI
Tübingen erhält ein Kompetenzzentrum für KI und maschinelles Lernen. Damit wird Tübingen als einer von vier Standorten bundesweit ausgewählt, an denen das Bundesforschungsministerium (BMBF) Wissenschaftsprojekte zur KI bündelt. Im „Tübinger AI Center“ werden Forschungsgruppen der Universität Tübingen und des MPI-IS an der Weiterentwicklung lernender Systeme arbeiten. Die Kompetenzzentren sollen in der angekündigten Strategie der Bundesregierung zur KI eine wichtige Rolle einnehmen.
Dezember 2018: Cyber Valley startet Bundeswettbewerb für Künstliche Intelligenz
Die Universität Tübingen und das Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme starten im Rahmen der Cyber Valley Initiative den Bundeswettbewerb Künstliche Intelligenz (BWKI), den ersten bundesweiten Schülerwettbewerb für KI. Der alljährlich stattfindende BWKI richtet sich an Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 14 und 19 Jahren, die Stärken in naturwissenschaftlichen Fächern wie Mathematik, Informatik oder Physik mitbringen – und Interesse daran haben, kreative Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft zu entwickeln. Zu den Förderern und Sponsoren des Wettbewerbs gehören unter anderem die Cyber Valley Partner Bosch, Amazon sowie die Carl Zeiss Stiftung.
Juli 2019: Bosch kündigt neues KI-Forschungszentrum an und Eröffnung des AI Research Building in Tübingen
Bosch verstärkt seine Aktivitäten im Bereich der Zukunftstechnologie KI: In Cyber Valley will das Technologieunternehmen rund 35 Millionen Euro in den Bau des „Bosch AI Campus“ in Tübingen investieren. Rund 700 Expertinnen und Experten sollen dort künftig an anwendungsbezogener KI arbeiten.
August 2019: Cyber Valley richtet öffentlichen Beirat ein
Das Public Advisory Board (PAB), der öffentliche Beirat von Cyber Valley, ist eine gemeinsame Kommission der Partner aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft. Es bewertet wissenschaftliche Projekte, die aus dem Forschungsfonds von Cyber Valley finanziert werden sollen, hinsichtlich ihrer ethischen und gesellschaftlichen Implikationen und schafft damit ein zusätzliches Element der Transparenz. Aus dem Fonds werden freie, das heißt, nicht von der Industrie vorgegebene Forschungsprojekte finanziert, obwohl es die Industriepartner sind, die den Fördertopf füllen.
November 2019: Beitritt der Fraunhofer-Gesellschaft zu Cyber Valley
Die Fraunhofer-Gesellschaft tritt mit der Gründung eines neuen KI-Fortschrittszentrums dem Forschungsverbund Cyber Valley bei. Das Land und die Fraunhofer-Gesellschaft bauen ein neues Zentrum für KI im Mittelstand auf. Das KI-Fortschrittszentrum „Lernende Systeme und Kognitive Robotik“ soll durch anwendungsnahe Forschung und Technologietransfer Unternehmen dabei unterstützen, die wirtschaftlichen Chancen der Schlüsseltechnologie KI für sich zu nutzen.
November 2019: Cyber Valley gründet Start-Up Network
Das Cyber Valley Start-up-Netzwerk baut eine Gemeinschaft von Unternehmensgründerinnen und -gründern auf und fördert diese. Als Mitglieder des Netzwerks sind Start-ups eingeladen, regelmäßig an Veranstaltungen wie Vorträgen und Meet-ups teilzunehmen. Die Zahl der Mitglieder ist in den letzten fünf Jahren rasant gestiegen, von den initialen sieben Gründungsmitgliedern Ende 2019 auf 30 Start-ups zwei Jahre später.
September 2020: Cyber Valley gründet Investor Network
Das Cyber Valley Investor Network bringt die Vision des größten europäischen Forschungskonsortiums auf dem Gebiet der KI als führendem Nährboden für erfolgreiche KI-Start-ups einen Schritt weiter. Die fünf Netzwerkmitglieder engagieren sich als Mentor:innen für Forschende innerhalb des Cyber Valley Ökosystems und helfen ihnen, Forschungs- und Geschäftsideen in erfolgreiche Unternehmen zu verwandeln. Die Beratung der Risikokapitalfirmen wird zukünftigen Unternehmer:innen als Sprungbrett dienen und schafft so KI-Arbeitsplätze von morgen.
September 2020: Einweihung der ersten ELLIS-Units
Das European Laboratory for Learning and Intelligent Systems (ELLIS) weiht seine ersten 30 Units ein, in denen an einem Standort die Partner ihre Aktivitäten bündeln. Heute umfasst das ELLIS-Netzwerk insgesamt 34 solcher Units, die sich über 14 europäische Länder erstrecken. Darunter befinden sich auch je eine Unit in Stuttgart und in Tübingen, an denen jeweils die Universität und das Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme beteiligt sind. ELLIS-Units sollen entscheidend dazu beitragen, Europas Souveränität und Führungsrolle auf dem Forschungsgebiet der modernen KI zu sichern.
Dezember 2020: Kick-Off zum AI Breakthrough Hub
Das von Bund, Land und privater Seite finanzierte Projekt „AI Breakthrough Hub“ wird rund um das Tübinger AI Center verwirklicht, dem gemeinsamen Kompetenzzentrum für Maschinelles Lernen von Universität Tübingen und dem MPI-IS. Die Bundesregierung und das Land Baden-Württemberg bauen ihre Förderung des KI-Standortes Tübingen massiv aus. Insgesamt wird in den kommenden Jahren ein dreistelliger Millionenbetrag zusätzlich in die Erforschung und Entwicklung auf dem Gebiet der KI fließen – darunter 100 Millionen Euro von einer Stiftung des SAP-Gründers Hans-Werner Hector, unter anderem zur Schaffung von „Hector Endowed ELLIS Fellowships“ in einem neuen Institut in Tübingen.
März 2021: Start der Public Engagement Aktivitäten – Zukunftsszenarien von KI und Gesellschaft gemeinsam erkunden
Cyber Valley fordert und fördert eine ethisch und sozial reflektierte Forschung auf dem Gebiet der KI. Aus diesem Grund widmet sich Cyber Valley besonderen Public-Engagement-Dialogformaten. Der Begriff „Public Engagement“ beschreibt neue Formen des Wissenschaftsdialogs, die mehr Zugänglichkeit und Austausch zwischen Gesellschaft und KI-Forschenden ermöglichen. Seit März 2021 hat das Public Engagement viele Angebote im Repertoire, derzeit beispielweise einen eigenen Podcast, Cyber Valley unterwegs, die KI-Sprechstunde und das Journalist-in-Residence-Programm.
Für 2022 stehen weitere Public Engagement Highlights an: Im Kurzgeschichtenwettbewerb „CyberStories“ werden Schüler:innen ihre Zukunft mit KI ausmalen; Wissenschaftler:innen setzen diese Ideen und Visionen dann in Bezug zur aktuellen Forschung. Für diesen Zweck entwirft Cyber Valley Lehrmaterialien zu KI. Cyber Valley wird zudem am Stuttgarter Wissenschaftsfestival 2022 teilnehmen. Außerdem öffnet der KI-Makerspace in Tübingen die Türen. Der Makerspace ist eine Plattform für gesellschaftspolitische Diskussionen und ein außerschulischer Lernort. Hier können Kinder und Jugendliche erste Erfahrung mit Programmierung und KI sammeln und eigene Projekte mit Soft- und Hardware verwirklichen.
Dezember 2021: AI GameDev
AI GameDev ist der erste Wettbewerb in Europa, der den Technologie- und Wissenstransfer von der europäischen KI-Forschung zu den vielen möglichen Anwendungen in der Spieleentwicklung erleichtern soll. Der Spiele-Entwickler Square Enix, die Venture-Capital-Firma IT-Farm und Cyber Valley haben die AI GameDev in Leben gerufen als einen europaweiten Wettbewerb für Ideen und Konzepte, die Tools aus Machine Learning, Computer Vision und Robotik für eine verbesserte Spieleentwicklung und ein realistischeres Spielerlebnis nutzbar machen. Bewerben konnten sich Start-ups sowie KI-Forschende – als Einzelpersonen oder in Teams. Mehr zu den Gewinner:innen gibt es hier.
Januar 2022: Baubeginn Cyber Valley Gebäude Tübingen
Im Tübinger Technologiepark erfolgt der Spatenstich für das erste neue Cyber Valley Gebäude des Landes Baden-Württemberg – in direkter Nähe zu den KI-Standorten der Universität Tübingen, von Amazon und des Max-Planck-Campus. Im Cyber Valley Gebäude werden Forschende der Universität, des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme sowie das Cyber Valley Managing Office voraussichtlich ab Ende 2024 einziehen können. Es ist zudem der Bau weiterer Gebäude für die zahlreichen KI-Forschenden der Universität, des Tübingen AI Centers und der Tübinger ELLIS-Aktivitäten in unmittelbarer Nachbarschaft geplant.